Erhält Berlin eine Radbahn? | In Deutschland reisen

Erhält Berlin eine Radbahn?





Wer in Berlin schon mal Rad gefahren ist, weiß, wie viel „Spaß“ das macht: Verkehr ohne Ende, unübersichtliche Kreuzungen und vielerorts keine Radwege machen dem Radfahrer das Leben schwer. Um so bemerkenswerter wure der Vorschlag einer Initiative im November 2015 aufgenommen: eine neun Kilometer lange Radbahn, die unter der U-Bahnstrecke der U1 entlangführen soll und damit überdacht wäre. Aus der Idee ist mittlerweile ein konkretes Konzept geworden, das nun kürzlich wurde.

Ein großer Teil von Berlins ältester U-Bahn-Linie 1 verläuft nicht unterirdisch, sondern über ein Hochbahn-Viadukt. Für die U-Bahn-Fahrer, die von Friedrichshain durch Kreuzberg und Schöneberg bis nach Charlottenburg fahren, bedeutet das vor allem: eine bessere Aussicht auf die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Was bisher vernachlässigt wurde ist die Fläche unter der Hochbahntrasse.

An manchen Stellen sind kleine Verkaufsstellen zu bewundern, ansonsten gibt es viele Parkplätze oder Brachfläche. Dabei beitet sich doch eine ganz andere, nützliche Funktion an: Als Radweg, der fast neun Kilometer quer durch Berlin´s Mitte führt und dabei die Radfahrer auch noch vor Regen, Schnee und Sonne schützt.

Ein Team aus Architekten, Städteplanern, Projektentwicklern, PR-Beratern und Kulturmanagern mächte diese Idee in die Tat umsetzen. Die Reaktionen waren fast durchweg positiv, auch wenn es hinsichtlich der Realisierbarkeit die ein oder anderen Zweifel gab.

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Der Stand der Dinge

Es hat sich jedoch einiges getan: Aus dem losen Team ist der eingetragene Verein Papes Planes geworden. Sein „gemeinnütziger Zweck ist es, gesellschaftliche und technologische Potenziale zu erforschen, die zu umwelt- und menschengerechteren und dadurch lebenswerteren Stadträumen führen“, heißt es auf der Website www.radbahn.berlin. Für die Radbahn hat Paper Planes nun ein 140 Seiten langes Konzept vorgelegt, in dem sowohl Details zu Streckenführung, -Ausgestaltung und Kosten aufgezeigt werden.

Die Strecke würde am Bahnhof Zoo beginnen, wo sie zunächst ohne Dach „einmal quer über den Breitscheidplatz mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche an der breiten Tauentzienstraße“ führt, und zwar auf dem derzeitigen „mehr als 12 Meter breiten Mittelboulevard“, wie auf der Seite nachzulesen ist. Enden soll die Berliner Radbahn an der Warschauer Straße in Kreuzberg.

Die Teilstrecken im Überblick

  1. Promenade: Zoologischer Garten – Nollendorfplatz
  2. Unterm Dach: Nollendorfplatz – Bülowstraße
  3. Im Park: Bülowstraße – Möckernbrücke
  4. Am Wasser: Möckernbrücke – Prinzenstraße
  5. Nadelöhr: Hallesches Tor – Kottbusser Tor
  6. Hotspot: Kottbusser Tor – Schlesisches Tor
  7. Spreeluft: Schlesisches Tor – Warschauer Straße

Die Kosten für die Radbahn sollen laut Konzept bei 13 – 27 Millionen Euro liegen, je nachdem, wie die Strecke ausgestaltet wird. Das kostengünstige Szenario wäre eine „funktionale Aktivierung der Strecke mit geringem Aufwand“, während die teuerste Variante „mit gehobenem Standard bzw. Innovationsanspruch“ verbunden wäre.

Eine Nutzung der Fläche als Radstrecke hätte für Berlin und seine Einwohner gleich mehrere Vorteile. So würde es einen „großen wirtschaftlichen Nutzen“ geben, und insbesondere der Symbolwert der Radbahn „würde viele positive Effekte auf Berlin nach sich ziehen: als Standort für junge Firmen sowie durch Anbindung lokaler Wirtschaft, Freizeit-, Kultur- und Erholungsorte“. Zudem leistet die Radbahn u. a. einen Beitrag für mehr „Sicherheit“, sei „umweltfreundlich“ und habe positive „Verkehrseffekte“. Nachteile benennt Paper Planes auch, etwa die Investitionskosten, die höher seien als für normale Radwege.

Wann soll das Ganze starten?

Das Konzept erfährt breite positive Resonanz: „Die Idee der Radbahn passt ideal zu den Wünschen unserer Gäste und verschafft uns, als erste überdachte Radstrecke der Welt, eine Radlänge Vorsprung im Wettbewerb mit anderen radfreundlichen Städten“, zitiert die Zeitung „Tagesspiegel“ Berlins Tourismus-Chef Burkhard Kieker.

Doch selbst wenn das Projekt die politischen und finanziellen Hürden nehmen sollte, wird bis zur Umsetzung der Radbahn noch das ein oder andere Jahr vergehen, eine konkrete Planung gibt es nicht. Laut BILD soll etwa am Gleisdreieck, wo auch die Fahrradstrecke durchgehen soll, die U-Bahn-Brücke abgerissen und ab 2020 neu gebaut werden.

Um die Politik und auch die Berliner von der Idee der Radbahn zu überzeugen, haben die Macher ihr Konzept in einem Buch illustriert und sammeln derzeit via Crowdfunding für die Umsetzung des Projekts. Wer spenden möchte, kann sich hier informieren. Es besteht dabei die Möglichkeit, Namensgeber für einen Abschnitt der Radbahn zu werden.

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Radfahren in Berlin hat so seine Tücken, doch ein neues Konzept lässt aufhorchen. Reisen in Deutschland´s Hauptstadt - mehr unter Deutschlandreise24.com
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